Strahlend purpurfarben und etwas stachelig kommt die Heilpflanze daher, die wir hier betrachten. Die Rede ist von der Mariendistel, wissenschaftlich als Silybum marianum bekannt. Wir sprechen über die Wirkung der besonderen Pflanze, weshalb sie seit Jahrhunderten als Heilpflanze und im Zusammenhang mit der Leber bekannt ist, was sie mit der Menopause und Fastenkuren zu tun hat und wie Du Dir ihre Eigenschaften zunutze machen kannst.
Mariendistel: Pflanze mit Tradition
Die Mariendistel wächst robust und aufrecht, fast majestätisch, die grünen Blätter sind groß, fiederartig und mit einem auffällig weißen Muster überzogen. Die charakteristischen Marmorierungen auf ihnen sehen aus wie milchige Farbspritzer. Besonders prägnant sind auch die stacheligen, gezackten Ränder, an denen wir uns pieksen, wenn wir die Pflanze berühren. In den Sommermonaten blüht die Mariendistel. Die Köpfe sind rund, leuchtend purpurn und sitzen dicht an dicht.
Ist die Mariendistel dann verblüht, verbreiten sich die Samen mithilfe des Windes, ganz ähnlich wie beim Löwenzahn – kein Zufall, denn die Mariendistel gehört genau wie der Löwenzahn zu den Korbblütlern.
Die Pflanze hat eine lange Geschichte in der traditionellen Medizin und ihre Verwendung reicht zurück bis in die Antike. Über die Jahrhunderte hinweg wurde sie in Europa und Asien kultiviert – nicht nur als Heilpflanze, sondern auch wegen ihrer attraktiven Erscheinung. Im Mittelalter war die Mariendistel dann in Klöstern ganz besonders beliebt, wo sie häufig im Zusammenhang mit der Leber und der Galle verzehrt wurde. Auch heute ist die Mariendistel noch als geschätzte Supporterin der Leber bekannt.
Was steckt in der Mariendistel?
Die Inhaltsstoffe, die die Mariendistel so interessant machen, stecken in den Samen. Sie sind das Herzstück der Distel und liefern etliche wertvolle Pflanzenstoffe. Besonders bekannt ist Silymarin, eine Gruppe von Flavonolignanen. Sie werden aus den Samen der Pflanze extrahiert.
Silymarinen werden traditionell hepatoprotektive, also leberschützenden Eigenschaften, nachgesagt, die wir gleich noch etwas genauer betrachten wollen. In der Pflanze stecken außerdem weitere Flavonoide, wie Apigenin oder Quercetin, die antioxidative Eigenschaften mitbringen sollen. Mehr zur Rolle von Antioxidantien in Flavonoiden, findest Du auf unserem Blog. Weitere geschätzte Inhaltsstoffe der Mariendistel sind Bitterstoffe, Fettsäuren wie Linolsäure, Stearinsäure, Palmitinsäure und Sterole wie Cholesterol, Campesterol und Stigmasterol.
Aufgrund der Pflanzenstoffe wird die Mariendistel mit unterschiedlichen Eigenschaften in Verbindung gebracht:
- zellschützend und -regenerierend
- antioxidativ
- leberschützend
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entzündungshemmend
- toxinabwehrend
Damit gesellt sich die Mariendistel zu den Kräutern, die dank Jahrtausende altem Wissen und Erfahrungswerten geschätzt und bis heute verwendet werden. In unserem Blogpost Kräuterkunde für mehr Balance und Wohlbefinden findest Du Kräuter für die weibliche Balance, für Fastenkuren und Tipps, auf die Du beim Sammeln von Wildkräutern achten solltest.
Mariendistel und die Leber
Besonders bekannt ist die Mariendistel für ihre Verwendung im Zusammenhang mit der Leber. Wie kommt das? Bevor wir uns ansehen, wie die Distel das Organ unterstützen soll, betrachten wir kurz einmal die vielen Aufgaben der Leber.
Exkurs: Die Leber – Allrounderin & Stoffwechsel-Heldin
Denken wir an die Leber, denken wir meistens zuerst an die Entgiftung. Sie übernimmt die essentielle Aufgabe des Abbaus und der Ausleitung schädlicher Stoffe wie Alkohol oder ungesunder Fette. Doch das Organ hat noch etliche weitere Aufgaben im Körper und ist ein wahres Multitalent. Die Leber leistet nützlichen Support bei der Verdauung, arbeitet eng mit der Gallenblase zusammen und produziert die Gallenflüssigkeit. Außerdem ist sie eine wahre Stoffwechsel-Heldin, denn sie ist am Fett-, Zucker-, Energie-, Kohlenhydrat-, Eiweiß- und Hormonstoffwechsel beteiligt.
Diese Stoffwechselarbeit macht die Leber zu einer wertvollen Nährstofflieferantin, die relevante Stoffe für Deinen Körper bereitstellt. Sie ist unentbehrlich, wenn es etwa um Energie für Deine Bewegung oder Deine Körperwärme geht. Besonders nützlich ist außerdem die Speicherfähigkeit der Leber. Vitamine, Spurenelemente, Mineralstoffe, Fette und Zucker können angereichert und so je nach Bedarf bereitgestellt werden. Nicht zuletzt produziert die Leber einiges für Deinen Körper, wie etwa Hormonen, Enzyme, Bluteiweißen und Gerinnungsfaktoren. Und: Sie reguliert und balanciert etwa Deinen Cholesterinspiegel und Flüssigkeitshaushalt. Alles über die wichtigen Aufgaben der Leber liest Du in unserem Blogpost Kräuterkraft – 5 pflanzliche Supporter aus der Natur für Deine Leber.
It’s a Match: Mariendistel und Leber
Die Leber arbeitet unermüdlich und hat unseren Support verdient. Doch im hektischen Alltag kann es schnell zur Überforderung kommen, denn so gut wie alles, das Du zu Dir nimmst, kommt früher oder später an der Leber vorbei: Genussgifte, Zucker, Fette, Medikamente, Giftstoffe – all das kann der Leber zu schaffen machen. Der Schlüssel für eine wohlbehaltene Leber liegt also zunächst in Deinem Alltag und der Lebensweise. Dennoch gibt es auch Supporter für das Organ. Wieso werden also beispielsweise die Eigenschaften der Mariendistel im Zusammenhang mit der Leber geschätzt?
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Freie Radikale: Silymarin werden antioxidative Eigenschaften nachgesagt. Diese Antioxidantien stellen sich den freien Radikalen in Deinem Körper entgegen. Freie Radikale sind instabile Moleküle, die Zellschäden verursachen können – und da auch die Leber aus Zellen besteht, sind Antioxidantien hier ebenfalls an der richtigen Stelle. Sind die Zellen der Leber gesund, können sie die normale Funktion des Organs am besten aufrechterhalten.
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Zellen: Silymarin soll die Regeneration geschädigter Zellen und die Bildung neuer Zellen unterstützen. Die Erholung von Schäden ist für die Leber als Stoffwechsel- und Entgiftungsorgan besonders entscheidend für die Funktionsfähigkeit.
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Entzündungen: Silymarin werden entzündungshemmende Eigenschaften nachgesagt, die auch der Leber zugutekommen sollen. Entzündungen können durch verschiedene Ursachen, einschließlich Alkohol oder ungesunde Fette, hervorgerufen werden. Warum stille Entzündungen in der Traditionell Chinesischen Medizin (TCM) außerdem mit der Leber und dem Gefühl der Wut verbunden werden, erfährst Du auf unserem Blog.
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Toxinen: Silymarin soll die Leber dabei unterstützen, Toxine, die im Körper herumschwirren, zu metabolisieren und auszuscheiden. Eine besonders entscheidende Eigenschaft für ein Entgiftungsorgan.
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Stoffwechsel: Geht es der Leber gut, kann sie ihrer Arbeit nachgehen. Liegen keine Entzündungen oder geschwächten Zellen vor, kann sie also beispielsweise ihre Funktion als Stoffwechselheldin erfüllen. Ein guter Stoffwechsel ist für die Leber besonders relevant, denn Lebererkrankungen wie eine Fettleber machen sich deutlich im Wohlbefinden bemerkbar. Mehr zu den Stoffwechselprozessen und der Entgiftung der Leber liest Du auf unserem Blog.
- Verdauung: Ein gesunder Gallenfluss ist notwendig, um die Verdauungsprozesse zu unterstützen und Stoffwechselabfälle effizient zu entsorgen. Ist die Leber frei von Entzündungen und Toxinen, kann sie also auch der Produktion der Gallenflüssigkeit und all ihren Aufgaben nachgehen.
Tees, Pulver & Co.: Mariendistel im Alltag
Die Mariendistel kann in verschiedenen Formen verzehrt werden. Manche Verzehrformen liefern dabei mehr der spannenden Pflanzenstoffe, manche weniger. Da die Pflanzenstoffe besonders geballt in den Samen vorliegen, sind die Früchte und Samen der Pflanzen empfehlenswerter als beispielsweise das Kraut der Mariendistel.
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Frisch gebrühter Tee
Aus den getrockneten Samen der Mariendistel kannst Du Dir bis zu dreimal täglich einen Tee aufbrühen. Da bei dieser Verzehrform die Pflanzenstoffe nicht in geballter Form weitergegeben werden, musst Du Dir bei dieser Menge also keine Gedanken über die Dosierung machen. Die Ziehzeit beträgt circa 15 Minuten.
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Trockenes Pulver
Aus getrockneten Samen kann ein Pulver gerieben werden. Hier liegen die Pflanzenstoffe dann etwas geballter vor. Das Pulver kann ganz vielseitig in Getränke und Speisen hinzugefügt werden.
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Smoothies, Säften, Salsas…
Getrocknet und zerrieben kann die Mariendistel in Smoothies, Säften, Salsas, Dips und Co. gegeben werden. Am besten sind Komponenten mit Öl.
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Kaltgepresstes Öl
Aus den Samen der Mariendistel wir ein Öl gepresst, das in Bio-Qualität eine wunderbare Ergänzung sein kann – denn als Speiseöl können die Samen so ganz vielseitig in der Küche untergebracht werden.
Die Leber ist laut Organuhr im Übrigen besonders nachts sehr aktiv. Darum empfiehlt es sich, den Verzehr der Mariendistel in Deine Abendroutine einzubinden – auch wenn die Pflanze zu jeder Tageszeit verzehrt werden kann. Mehr zur Organuhr aus der TCM findest Du auf unserem Blog, genau wie Tipps und Infos zu TCM und Ernährung – Die 5-Elemente-Lehre und wie Ernährung heilen kann.
Hinweis: Bei spezifischen Beschwerden und Unsicherheiten empfehlen wir, ärztlichen Rat einzuholen – sei es im Bezug auf die Abklärung oder den Verzehr der Mariendistel.
So kombinierst Du die Mariendistel richtig
Die Mariendistel ist nicht nur im Zusammenhang mit der Leber, sondern auch für einige Synergien bekannt. Wir wollen ein paar geschätzte Kombinationen genauer betrachten.
Support in den Wechseljahren
Während der Wechseljahre kommt es vor allem darauf an, hormonelle Schwankungen auszugleichen, den Hormonhaushalt in Balance zu halten, Nervosität, Stimmungsschwankungen und Schlafprobleme zu mildern und den Körper von der großen Umstellung so gut es geht zu entlasten. Einige Pflanzen haben dabei eine lange Tradition, darunter die Mariendistel, Yamswurzel, Mönchspfeffer und Passionsblume.
Nahrung & Lebenskraft
Deine Verdauung ist komplex und viele Organe sind daran beteiligt. Neben den Hauptdarstellern wie Mund, Rachen, Magen und Darm gibt es Nebenorgane wie die Gallenblase, Speicheldrüsen und die Leber, die weniger bekannt im Zusammenhang mit der Verdauung sind, aber trotzdem eine entscheidende Rolle spielen. Darum kommen auch hier seit hunderten Jahren traditionelle Kräuter zum Einsatz, bei denen nicht nur Magen und Darm mitgedacht werden, sondern auch die Nebenorgane. Beliebt sind zusammen mit der Mariendistel besonders die Artischocke, Löwenzahn und Schwarzer Rettich.
Reinigung & Erfrischung
Mariendistel taucht immer wieder in Fastentees auf und wird häufig mit anderen Kräutern wie Zitronengras, Brennnessel, Fenchelsamen, Zitronenschale, Birkenblätter, Schafgarbe und Löwenzahn kombiniert wenn es um die Reinigung und die innere Erfrischung geht.
Darm mit Charme
Häufig kommt die Frage auf, ob Mariendistelsamen auch im Zusammenhang mit der Regeneration des Darms verzehrbar sind. Die Antwort lautet ja. Häufig ist die Distel sogar in Pulvern für den Darm zu finden. Begleiter sind außerdem oft und gerne Zichorieninulin, Yaconwurzel, Pflaumen, Bockshornklee oder Fenchel.
InnoNature Mariendistel Plus
Die Mariendistel hat eine lange Tradition in der Erfahrungsheilkunde und enthält wertvolles Silymarin. Silymarin gehört zu den Flavonoid-Komplexen, ist reich an Antioxidantien und Bitterstoffen und wird deshalb seit jeher im Zusammenhang mit verschiedenen körperlichen Beschwerden eingesetzt. Unsere Mariendistel Plus Kapseln enthalten Extrakt aus Mariendistelsamen kombiniert mit Artischocken Extrakt, Löwenzahn Extrakt und schwarzem Rettich Extrakt.
Ich wünsche Dir viel Erfolg auf Deinem Weg und sende herzliche Grüße und ein hohes Wohlbefinden! Julia
Julia Lang
Fachberaterin für holistische Gesundheit® und Gründerin von InnoNature.
